… an eine starke Gemeinschaft!

Auf ein ungewöhnliches Schuljahr zurückblickend können wir heute sagen, dass wir – die Eltern, die Kinder, das Schulteam und viele unserer KooperationspartnerInnen – gemeinsam eine nie dagewesene Herausforderung gemeistert haben.

Zahlen aus der Pandemie:
* 61 Kinder wurden in der Notbetreuung versorgt
* 84 Kinder erhielten punktuell Präsenzunterricht, weil sie sich mit dem Fernlernen schwer taten.
* 430 Kinder wurden über Wochen mit Fernunterricht und persönlichem Kontakt über entsprechende analoge und digitale Medien versorgt.
* 98 Kinder der Klassenstufe 4 erhielten ab 18. Mai Präsenzunterricht.
* Je 300 Kinder waren nach den Pfingstferien im Wechsel im Kleingruppenpräsenzunterricht und/ oder der Notbetreuung.
* Seit 29. Juni sind 430 Kinder ohne Abstandsbeschränkungen im Präsenzunterricht oder werden über den Fernunterricht versorgt.
* 4 umfangreiche Hygienekonzepte mussten bedarfsorientiert erarbeitet, festgehalten und kommuniziert werden.
* Es gab einen positiv getesteten Coronafall an der Schule. Es gab keine Ansteckung.
* Wir werden im September 64 Kinder in den Lernbrücken fördern.

Lernen in der Pandemie:
Während des Lockdowns konnten wir, anknüpfend an unseren Grundsatz parallel in den Stufen mit Arbeitsplänen zu arbeiten, sehr zeitnah ein funktionierendes System zum Lernen anbieten. Jeder Klassenstufe sowie der Grundschulförderklasse war ein fester Wochentag zugeordnet. An diesem Tag hatten die Kinder die Gelegenheit die bearbeiteten Pakete zur Korrektur an die Schule zu bringen, sich neue Arbeitspakete und die Korrekturen der Vorwoche abzuholen.
Organisiert war das in Form von einer Tischreihe auf unserem Schulgelände. Unter Einhaltung der Sicherheitsvorgaben war es möglich zu der Gelegenheit immer auch zwei Lehrkräfte aus der Stufe zu begegnen und einen persönlichen Austausch zu haben.
Sehr begrenzt war es möglich digitale Lernformate anzubieten. Hier nutzten wir vor allem Anton und Antolin.
Zum Teil meldeten uns Eltern, dass sie die Lernpakete für ihre Kinder selbst ausdrucken konnten. Wer nicht zum Tausch an die Schule kommen konnte, erhielt die Pakete per Post und warf uns die Korrekturaufgaben in den Briefkasten.
Die direkten Ansprechpersonen für die Begleitung des Lernens der Kinder waren nun die Eltern, die ihre Kinder unermüdlich unter ebenfalls großen Herausforderungen zu Hause unterstützten.

Kommunikation in der Pandemie:
Durch einen Mailverteiler, der zu Beginn des Lockdowns durch viele Telefonate der Lehrkräfte mit den Eltern entstand, konnte eine verlässliche Kommunikation der Familien mit der Schule auf Distanz entstehen. Eltern und Kinder wurden nach Bedarf zurückgerufen. Kinder aktiv von den Klassenleitungen und BezugserzieherInnen angerufen. Die Lehrkräfte nutzten dafür ihre privaten Telefone und Telefonverträge. Auch der ein oder andere aufsuchende Rundgang auf der Vogelstang ist erwähnenswert.
Innerhalb des Schulteams galt es eine Kommunikationsmöglichkeit einzurichten. Schon seit fünf Jahren nutzt die Schule Moodle, was sich in der Situation als vorausschauend eingerichtet erwiesen hatte. Ein Konferenztool wurde von unserem Netzwerkberater eingerichtet. Nun hatte das Team die Möglichkeit ortsunabhängig zu konferieren. Etliche Dienstbesprechungen fanden online statt.
Die Schulleitung war mit Ausnahme der Pfingsferien durchgehend täglich von 7:30 – 16:00 Uhr vom Tag der Schulschließung bis heute an der Schule erreichbar.
Die Teamleitung der ErzieherInnen war ebenfalls durchgehend an der Schule erreichbar.
Die Schule holte sich regelmäßig Resonanz aus dem Elternbeirat. Der Elternbeirat kam ebenfalls aktiv auf die Schule zu.
Kinder hatten die Möglichkeit, sich über Artikel auf der Homepage mitzuteilen.

Aufgabe von Schule in der Pandemie:
Während des Lockdowns wurde es sehr deutlich, dass der Erziehungs- und Bildungsauftrag an Gewicht verlor. Eltern meldeten mitunter, jedoch selten, zurück, dass ihre Kinder sich mit dem Lernen zu Hause schwer taten. Dies konnte durch die engmaschige Begleitung der Lehrkräfte deutlich unterstützt werden.
Was die Eltern wirklich sehr belastete, war, dass die Fremdbetreuung der Kinder, über sonst 8 Stunden hinweg, entfiel. Eltern mussten das Homeoffice mit der Betreuung der Kinder unter einen Hut bringen. Den Kindern fehlte der wichtige Austausch und das Spielen in der Peergroup, was wiederum die Situation noch weiter belastete.
Unsere Lehrkräfte und ErzieherInnen hatten es sich zur Aufgabe gemacht, den persönlichen Kontakt zu den Kindern und den Eltern zu halten. Dadurch konnten viele Problematiken abgemildert werden.
Unser Sonderpädagoge eröffnete eine eigene Betreuungsgruppe. Auch unsere Schulsozialarbeiterin bot persönliche Erreichbarkeit über ein Diensthandy oder per Mail an.

Evaluation der Situation:
In der zweiten Schulkonferenz im Juli hatten wir die Gelegenheit die Ereignisse seit dem 17. März als Gemeinschaft zu evaluieren.
Es wurde deutlich, dass wir, sowohl das Schulteam, als auch die Eltern, sehr dankbar dafür sind, dass wir in einem guten und freundlichen Austausch standen.
Von Seiten der Lehrkräfte war viel Verständnis für die Eltern da, die Arbeit, Lernen der Kinder und deren Betreuung unter einen Hut bringen mussten. Von Seiten der Eltern gab es viel Anerkennung dafür, dass wir als Schulteam zügig und zielführend die jeweiligen Vorgaben umsetzten.
Es war eine neue Situation, in der wir alle Neues lernten und Schritt für Schritt Maßnahmen verbesserten.

Diese Punkte wurden ganz besonders gelobt:

  • Gut strukturierte und aktuelle Informationen über die Schulhomepage
  • Die Kinder hatten ihre gewohnte Routine, da sie das Arbeiten mit Arbeitsplänen aus dem Regelunterricht kannten
  • Viele Arbeitspläne waren mit Zeitvorgaben (ähnlich Stundenplan) aufgebaut
  • Es fand ein regelmäßiger Austausch per Mail und/oder Telefon statt
  • Rückmeldungen von beiden Seiten waren stets wertschätzend
  • Der Austausch war sehr respektvoll
  • Es gab eine richtig gute „Zusammenarbeit auf der Vogelstang“
  • Wo möglich gab es eine sinnvolle Kombination aus digitalen und analogen Lernangeboten
  • Die Anton-App wurde von Kindern, Eltern und Lehrkräften sehr geschätzt
  • Zum Teil konnten Video-Calls ermöglicht werden, um die Kinder zu sehen und mit ihnen in Kontakt zu bleiben
  • Das Homeschooling wurde im Laufe der Zeit immer ausgefeilter und besser

Diese Anregungen werden wir für den Fall eines weiteren Lockdowns in unsere Planungen einfließen lassen:

  • Kommunikation bei getrennt lebenden Eltern – vereinfachen und berücksichtigen
  • Erreichbarkeit ALLER Eltern – dazu werden wir zu Beginn des Schuljahres alle Mailadressen abfragen und darum bitten, dass regelmäßig die Mails gelesen werden
  • Zuweilen war das Maß der Aufgaben (vor allem bei Anton) noch zu viel – sollten weitere Homeschoolingpläne notwendig sein, wird es eine noch bessere Unterteilung in Pflicht- und Küraufgaben geben
  • Eltern, die nicht zu Hause ausdrucken können, erhalten immer wieder die Information, dass alle Arbeitsmaterialien am Ausgabepunkt in Papierform zu erhalten sind
  • Es wurde gewünscht, dass die Kinder noch mehr Gedichte auswendig lernen könnten – bieten wir gern an
  • Sollte es noch einmal eine Notbetreuung geben, dann müsste auch dort das gesamte Homeschooling erledigt werden – das wird von den jeweiligen Vorgaben abhängig sein
  • Die Aufmerksamkeitsspanne der Kinder war im Homeschooling kleiner als in der Schule – eventuell könnten die Aufgaben die Kinder noch mehr zur Selbsttätigkeit anregen – zu Beginn des Schuljahres werden wir die Kinder fragen, was sie für den Fall der Fälle als motivierend erleben würden
  • Es kam mitunter zu technischen Problemen – aktuell sind wir daran ein neues Tool einzurichten und hoffen, dass dies dann besser wäre
  • Der Materialtausch zwischen 8:00 -12:00 Uhr war für Berufstätige teilweise schwierig – die Kinder kennen ihren Schulweg und hätten durchaus auch allein dafür an die Schule kommen können, was auch viele Kinder taten

Systemische Probleme, die Eltern und Schule nicht lösen können:

  • Lehrkräfte müssen aktuell ihre privaten Medien einsetzen, wenn es zu einem Lockdown käme – ihnen stehen keine Diensthandys oder Diensttabletts zur Verfügung
  • Ein Lockdown bedeutet generell eine höhere Belastung zuhause für alle

Wir können als Gemeinschaft sehr stolz auf uns sein. Wir sind gemeinsam ruhig, freundlich und pädagogisch sinnvoll durch eine uns völlig neue Situation gegangen.
Wir konnten uns durch den intensiven Austausch aller Beteiligten entwickeln, unsere Angebote verbessern und bei Problemen zu deren Lösung beitragen.

VIELEN DANK an euch Kinder, die Eltern und das Team.

In den nächsten Tagen und in regelmäßigen Abständen in der Ferien, werden auf der Homepage weitere wichtige Informationen zum Nachlesen zu finden sein. Es ist gut, sie regelmäßig anzuklicken.

Und weiterhin gilt: wenn ihr, liebe Kinder, eine schöne Idee habt, was ihr über die Homepage vorstellen möchtet, dann bittet eure Eltern darum, uns den Bericht und ein Bild dazu zu mailen. Wir werden es dann gern veröffentlichen.

Bleibt gesund! Bleiben Sie gesund!

Auf einen guten Start im September!